Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt Lernende Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine zukunftsorientierte Wirtschaft zu handeln. Ziel ist dabei eine gerechte Gesellschaft für die jetzige und für spätere Generationen zu schaffen und dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren.
BNE will es allen Menschen ermöglichen, die Werte, Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben, die für eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft notwendig sind.
In erster Linie dient BNE dem Erwerb von Gestaltungskompetenz. Das bedeutet einerseits: Die Menschen müssen wissen, wie nachhaltige Entwicklungsprozesse vorangebracht und woran weniger nachhaltige Entwicklungsprozesse erkannt werden können. Andererseits heißt Gestaltungskompetenz, dass die Menschen die Werte und Fähigkeiten erwerben, die sie dazu motivieren und es ihnen erlauben, sich selbstständig und gemeinsam mit anderen für nachhaltige Entwicklung einzusetzen und diese substanziell voranzubringen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein integratives Konzept: Es integriert die ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Dimensionen einer Problemlage und berücksichtigt die Verschränkung von globalen, regionalen und lokalen Strukturen und Prozessen. Sie basiert auf einer Zeitperspektive, die langfristig orientiert ist und die Gegenwart von der Zukunft her denkt. Das Konzept ist ethisch fundiert, da es um intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit geht, aber auch um Gendergerechtigkeit. Es nimmt nicht nur die Spezies Mensch in den Blick, sondern alle Lebewesen und Lebensräume.
Dabei steht Bildung für nachhaltige Entwicklung auch für die entsprechenden Innovationen in den Institutionen selbst: Die Bildungseinrichtungen müssen ebenfalls den Anforderungen nachhaltiger Entwicklung gerecht werden. Dies bezieht sich auf die Teilhabe der Lehrenden und Lernenden an Entscheidungsprozessen genauso wie auf ihre Lehr- und Lernkultur oder die Qualifikation des Personals. Nicht zuletzt gehören auch die Gestaltung und Bewirtschaftung der Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit und die Beschaffung von Materialien dazu. Bildung für nachhaltige Entwicklung betrifft daher grundsätzlich alle Bereiche des formalen Bildungssystems wie auch der nonformalen Bildungsangebote und des informellen Lernens: das Lernen in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen, beruflichen Aus-und Weiterbildungsstätten sowie Kultureinrichtungen oder Forschungsinstituten. Bildung für nachhaltige Entwicklung betrifft Kommunen, Verwaltungen, Verbände, Vereine, Betriebe und Familien, Kultureinrichtungen und Medien.“
Es geht um einen lebenslangen Lernprozess und Kompetenzerwerb, der wesentliche Bestandteile einer hochwertigen Bildung ist. BNE ist eine ganzheitliche und transformative Bildung, die die Lerninhalte und Lernergebnisse, Pädagogik und die Lernumgebung berücksichtigt.